Verhaltensauffälligkeiten in der Schule

In der heutigen Zeit werden Lehrer und Schulen vermehrt mit verhaltensauffälligen Schülern konfrontiert. Diese Herausforderung betrifft nicht nur die Lehrpersonen, sondern auch die MitschülerInnen und das gesamte schulische Umfeld. Doch Inklusion kann funktionieren, wenn es richtig gemacht wird.

Eine Schülerin aus einer Sekundarschule im Kanton Zürich hatte es nicht leicht. Sie wurde gemobbt, musste sich mit verbalen und physischen Angriffen auseinandersetzen und verlor so den Anschluss im Unterricht. Solche Situationen sind keine Einzelfälle. Die Zunahme auffälligen oder herausfordernden Verhaltens ist besorgniserregend. Die Lehrpersonen stehen vor einer zusätzlichen immensen Herausforderung, auch dieser Gruppe von Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden.

Ein anderer Schüler erlebte ähnliche Schwierigkeiten bereits in der Primarstufe. Neben Mobbing kamen auch private Probleme zuhause hinzu. Ein Systemwechsel kann hier wahre Wunder bewirken. Er bietet unmittelbare Entlastung für Kind und Familie.

Laut dem Schulbarometer der Robert Bosch Stiftung aus Deutschland ist die derzeit grösste Herausforderung für Lehrpersonen der Umgang mit auffälligem resp. herausforderndem Verhalten. Besorgniserregend ist auch, dass 92% der Lehrpersonen das Kollegium als stark oder sehr stark belastet wahrnimmt. Die eigene starke oder sehr starke Belastung wird von 84% aller befragten Lehrpersonen geäussert. Die Hälfte aller befragten Lehrpersonen leidet unter körperlicher (62%) oder mentaler Erschöpfung (46%).

Fast alle Lehrpersonen, unglaubliche 95%, geben an, dass sie seit der Corona-Pandemie einen deutlichen Anstieg von Verhaltensauffälligkeiten bei ihren Schülerinnen und Schülern beobachten.

Wir sind uns sicher, dass dies auch für die Lehrpersonen aus dem Kanton Zürich zutrifft. Erst kürzlich wurde eine Förderklassen-Initiative ins Leben gerufen. Kritiker meinen, dass diese Initiative mit der Bildung von “Sonderklassen light” zu einer Salami-Taktik verkommen wird, in der das integrative Schulsystem zunehmend abgeschafft werden soll.

Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigungen, mit Lern- und Verhaltensschwierigkeiten werden, wenn immer möglich, in Regeklassen integriert. So schreibt es zumindest unser Volksschulgesetz vor. Studien zeigen, dass dieses integrative Modell nur Vorteile bringt und ausnahmslos allen Kindern zugute kommt. So sollen alle Kinder insgesamt besser lernen.

Gleichzeitig ist bekannt, dass verhaltensauffällige Schülerinnen und Schüler sehr viel Aufmerksamkeit benötigen, viel Ressourcen binden und dadurch ganze Klassen beeinträchtigen können und somit Lehrpersonen an ihre Grenzen bringen. Kinder und Jugendliche mit herausforderndem Verhalten gab es schon immer, jedoch steigt die Anzahl dieser Gruppe. Die Rückkehr zur Separation durch Klein- und Förderklassen scheint somit eine naheliegende Lösung zu sein.

Wir bei Myndsetting sind überzeugt vom integrativen Schulsystem und mit unserem Angebot leisten wir einen wertvollen Beitrag für die integrative / inklusive Schule. Wir sind uns bewusst, dass die integrative Schule in gewissen Situationen an ihre Grenzen kommt. So verstehen wir uns als schulergänzendes Bildungsangebot mit sonderpädagogischer und sozialpädagogischer Ausrichtung. So sollen schwierige Situationen an Schulen unmittelbar entschärft und in einem späteren Schritt gelöst werden. Dafür erachten wir die Elternarbeit und die Kooperation mit der Schule als essenziell.

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Timeouts und integrative Schule - Ein Widerspruch?