Warum Schulen und Eltern an ihre Grenzen stossen

Die Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen stehen heutzutage vor einer Fülle von neuen Herausforderungen. Immer häufiger scheinen Schulen, Eltern und Lehrpersonen mit einer Überforderung konfrontiert zu sein. Doch woran liegt das und wie können Timeouts im schulischen Kontext helfen? In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die Gründe für diese Überforderung und wie Timeouts zur Entlastung beitragen können.

Gesellschaftliche Veränderungen und digitale Einflüsse

Die moderne Gesellschaft hat sich rapide verändert, und diese Veränderungen spiegeln sich auch im Bildungssystem wider. Die digitale Welt bringt viele Vorteile, aber auch Herausforderungen mit sich. Kinder und Jugendliche wachsen in einer digitalen Umgebung auf, die ständig neue Anforderungen stellt. Lehrpersonen und Eltern müssen daher nicht nur traditionelle Bildungsziele vermitteln, sondern auch digitale Kompetenzen fördern. Die Förderung digitaler Kompetenzen ist umso wichtiger, als dass Konflikte im schulischen Umfeld online oft weitergetragen werden, in der Eltern und Lehrpersonen keine Übersicht und Kontrolle mehr haben.

Individuelle Bedürfnisse und Vielfalt

Die Vielfalt der Schülerschaft ist grösser denn je. Kinder kommen mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen, Lerngeschwindigkeiten und individuellen Bedürfnissen in die Schulen. Lehrpersonen stehen vor der Herausforderung, dieser Heterogenität gerecht werden zu müssen. Eine Herkulesaufgabe für Lehrpersonen und Schulen, die sich zurecht alleine gelassen fühlen.

Leistungsdruck

Der wachsende Leistungsdruck in unserer Gesellschaft hat auch Auswirkungen auf die Bildung. SchülerInnen und Lehrpersonen sind einem enormen Druck ausgesetzt, hohe Leistungen zu erbringen. Gleichzeitig erwarten Eltern oft, dass ihre Kinder in allen Bereichen erfolgreich sind. Dieser Druck zeigt sich im Unterrichtsalltag und in der Elternarbeit. Eine Kooperation auf Augenhöhe um die bestmögliche Förderung des Kindes zu erreichen, bleibt im Leistungswettbewerb auf der Strecke.

Mangelnde Ressourcen und Zeitmangel

Schulen und Lehrpersonen stehen oft vor begrenzten Ressourcen. Grosse Klassen, mangelnde finanzielle und personelle Mittel als auch Zeitmangel können die Qualität der Bildung beeinträchtigen. Lehrpersonen haben neben des Unterrichtens und dem anfallenden administrativen Aufwand oft nicht genug Zeit, um auf die individuellen Bedürfnisse jeden einzelnen Schülers einzugehen.

Veränderungen im Familienleben

Auch das Familienleben hat sich gewandelt. Viele Eltern berichten von Zeitmangel und Zeitdruck. Dies kann dazu führen, dass Eltern weniger Zeit für die Unterstützung ihrer Kinder in schulischen Angelegenheiten haben.

Wie können Timeouts helfen?

Timeouts bieten eine Lösung, um dem wachsenden Druck und der Überforderung entgegenzuwirken. Sie schaffen Raum für Entlastung und Reflexion. Timeouts ermöglichen es SchülerInnen, Lehrpersonen und Eltern, sich zu sammeln, stressige Situationen zu bewältigen und neue Perspektiven zu gewinnen. Während eines Timeouts können individuelle Bedürfnisse erkannt, Lösungen erarbeitet und eine bessere Balance gefunden werden.

Timeouts können sinnvoll sein, vor allem wenn kein Ende absehbar ist, wie viele weitere Stunden für Sitzungen, Gespräche und weitere Experimente investiert werden. Leidtragende sind sowohl Schulen, Lehrpersonen als auch Eltern. Für die Kinder selbst stellen die vielen Gespräche, Querversetzungen und Sondersettings in der Schule eine Überforderung dar, die sich erst recht in oppositionellem Verhalten äussert.

Die ständige Herausforderung von Schulen, Eltern und Lehrpersonen, Bildung und Erziehung aller Kinder und Jugendlichen zu gewährleisten, führt zwangsweise zur Überforderung. Gesellschaftliche Veränderungen, hohe Erwartungen und mangelnde Ressourcen spielen hierbei eine Rolle. Timeouts helfen dabei mit der Signalwirkung: “Wir schätzen dich als Menschen, können dieses Verhalten aber so nicht mehr tolerieren”.

Timeouts bieten die Möglichkeit, sich bewusst Zeit zu nehmen, um langfristig effektive Lösungen zu finden und das Wohlbefinden aller Beteiligten zu verbessern.

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Schulinseln: Heilmittel oder Notpflaster?